MZ+
Den Ball fest im Blick: Braydon Manu arbeitet sich beim HFC nach Verletzung zurück ins Team.
Foto:
imago images/VIADATA
Hallescher FC
Reicht es für das Lautern-Spiel? Braydon Manu kämpft um sein HFC-Comeback
Von Christopher Kitsche 31.03.21 08:00
email facebook twitter Messenger
Halle (Saale) -
Da war ordentlich Feuer drin. Die Kiebitze der HFC-Trainingseinheit am Dienstagvormittag bekamen ein temporeiches Abschlussspiel auf Kleinfeld zu sehen. Den Spielern war der Ehrgeiz anzumerken - so flog in der Spielpause auch mal eine Flasche umher, weil der Abschluss nicht wie gewünscht gelang.
Oder es wurde intensiv mit dem Nebenmann diskutiert, warum der das Abspiel verpasst hatte. „Bitte doch auch mit dem gleichen Engagement am Samstag gegen Kaiserslautern“, wurde hinter dem Trainingszaun getuschelt.
HFC-Profi Braydon Manu feiert 24. Geburtstag
Der Blick der Zuschauer richtete sich dann aber in Richtung Parkplatz. Dort fuhren nämlich zwei Profis vor, auf die Mitspieler, HFC-Trainer Florian Schnorrenberg und nicht zuletzt Fans für das wichtige Spiel am Samstag hoffen: Terrence Boyd und Braydon Manu. Beide sind immer noch mit einem Muskelfaserriss außer Gefecht gesetzt und auf dem Weg zum Aufbautraining.
Manu, der am Sonntag seinen 24. Geburtstag hatte, nahm noch Glückwünsche entgegen und verriet: „Ich war fast den ganzen Tag zu Hause, nur meine Freundin war dabei. Später habe ich dann noch mit meiner Familie per Videochat gesprochen.“
Um ihr zu erzählen, dass sie am Samstag wieder den Fernseher einschalten können, um ihren Braydon beim Comeback gegen Kaiserslautern anzufeuern? Der Flügelspieler ist verhalten optimistisch: „Ich muss schauen, wie sich die Verletzung auf dem Platz auswirkt.“ Lauftraining sei schon möglich, aber an an Samstag denkt er noch nicht. „Ich muss erst einmal fit werden, dann kann ich mich mit dem Spiel beschäftigen.“
Braydon Manu ist mit seinen Leistung noch unzufrieden
Ein erneuter Ausfall würde für den HFC schwer wiegen. Der im Winter aus Darmstadt geliehene 24-Jährige kann mit seinen Fähigkeiten im Dribbling eine spezielle Note einbringen, die das HFC-Offensivspiel dringend nötig hat: Denn Manu ist einer, der auch mal das Unvorhergesehene im Repertoire hat, das eins gegen eins sucht und Tempo über die Flügel bringt. Qualitäten, die Manu nach seiner Rückkehr zum HFC bereits wieder unter Beweis stellen konnte, aber noch öfter aufblitzen lassen möchte, wie er selbst sagt.
„Noch zeige ich nicht das, was ich mir erhofft habe. Ich habe definitiv einen höheren Anspruch an mich selbst.“ Dem will er liebend gern schon gegen den 1. FCK noch näher kommen. (mz)
MZ+
https://www.mz-web.de/sport/fussball/ha ... --38243090
HFC-Trainer Florian Schnorrenberg im Gespräch mit Top-Torschütze Terrence Boyd.
Foto:
imago images/VIADATA
HFC beim 1. FC Kaiserslautern Wer darf im Abstiegs-Duell für Halle stürmen?
Von Fabian Wölfling und Christopher Kitsche 01.04.21 09:30
HFC-Trainer Florian Schnorrenberg arbeitet vor dem Duell in Kaiserslautern am Aufbauspiel.
Gefragt sind aber auch personelle Alternativen: Denn Terrence Boyd und Braydon Manu waren zuletzt verletzt
Wer am Betzenberg in der Offensive auflaufen könnte.
Halle (Saale) -
Bisweilen glich diese Trainingseinheit dem schulischen Frontalunterricht in virenfreien Zeiten. „Frage“, rief etwa Florian Schnorrenberg als echter Fußballlehrer einmal über den sonnenbeschienen Trainingsplatz des Halleschen FC. „Warum kann Fabi den Ball spielen?“
In der Schule wären jetzt Finger in die Höhe geschnellt. Bei Fußballern geht das ohne. Richtige Antwort der HFC-Drittligaprofis: Verteidiger Fabian „Fabi“ Menig konnte den Pass spielen, weil die Laufwege der Offensivleute stimmten.
Eine gute Stunde ging das am Mittwoch so. Immer und immer wieder Spielaufbau aus der Abwehr, mit Pässen in die Tiefe als finalem Ziel. Klappte okay, trotzdem unterbrach Trainer Schnorrenberg öfter. Mal mit Fragen, manchmal auch unwirsch mit Ansagen. „Das gefällt mir gar nicht, erster Ball schlecht ist sofort Ballverlust“, schimpfte er einmal.
HFC arbeitet an seinem schwachen Offensivspiel
Erste Erkenntnis: Das Trainerteam ist bemüht, die großen Schwächen im Spiel nach vorn vor dem wichtigen Krisenduell beim 1. FC Kaiserslautern zu beheben. Der Ball soll mit Tempo und Plan nach vorn gespielt und nicht mehr blind gedroschen werden.
✕
Es gab da aber noch etwas abzulesen aus dieser Trainingseinheit. Entscheidend dafür der Blick darauf, wer alles mitwirkte bei der Übung. Laurenz Dehl, der sich beim 0:1-Test in Chemnitz eine Kapselverletzung zugezogen hatte, komplett.
Danach die Auskunft des Offensivtalents: Keine Schmerzen mehr, also spielfähig. Braydon Manu war nach Muskelfaserriss erstmals wieder über weite Strecken dabei, dann musste der Flügelflitzer aber mit Schmerzen vorzeitig in die Kabine. Kein gutes Zeichen.
Terrence Boyd ist bereit für die Joker-Rolle gegen Kaiserslautern
Gut gelaunt und spritzig in den Sprints war vor allem aber auch Terrence Boyd, der 13-Tore-Unterschiedsspieler. Auch er plagte sich zuletzt mit einem Faserriss im Oberschenkel herum, nahm am Mittwoch erstmals wieder am Mannschaftstraining teil.
„Stand jetzt hält der Muskel“, sagte der Torjäger nach der Einheit am Mittwoch. „Aber ich komme in Kaiserslautern maximal von der Bank und auch nur dann, wenn es notwendig ist. Ich will keine langfristige Verletzung riskieren.“
Das könnte Sie auch interessieren
Mittelfeld-Stratege Hikmet Ciftci fehlt dem 1. FC Kaiserslautern im Abstiegskampf.
Sorgen vor Abstiegs-Kracher FCK muss gegen HFC auf wichtigen Spieler verzichten
Braydon Manu arbeitet sich beim HFC nach Verletzung zurück ins Team.
Reicht es für das Lautern-Spiel? Braydon Manu kämpft um sein HFC-Comeback
Schnorrenberg muss seine Suche nach Alternativen für die zuletzt massiv lahmende Offensive also fortführen. Ins Risiko, das betonte er, will er am Samstag „nicht gehen“. Auch wenn er in Kaiserslautern nach nur einem Sieg aus den vergangenen neun Spielen ein Erfolgserlebnis dringend benötigt. „Wir haben danach noch acht Spiele“, sagte er. „Kaiserslautern ist natürlich sehr wichtig, aber wir wollen nicht, dass einer mit aller Macht spielt und dann für sechs Wochen ausfällt.“
HFC-Keeper Sven Müller ist wieder fit und wird spielen
Klingt nicht nach Einsätzen für die Muskelproblemfälle Manu und Boyd. Wer aber könnte sie ersetzten? „Wir haben natürlich immer Ideen, die wir entwickeln, aber noch keine Offensivbesetzung, die fix ist“, sagte Schnorrenberg einem Pokerspieler gleich, der vor dem Showdown seine Karten nicht preisgeben mag.
Bleibt die Trainingsbeobachtung für Anhaltspunkte. Klar ist: Sven Müller ist nach seinem Ödem im Oberschenkel wieder voll belastbar, trainierte am Mittwoch mit den anderen Torleuten gesondert. Davor werden wieder Stipe Vucur und Sören Reddemann das Abwehrzentrum bilden. Alles erwartbar.
HFC in Kaiserslautern: Chancen für Eberwein und Shcherbakovski?
Dann aber wird es interessant. Bei der Aufbauübung agierte Kapitän Jonas Nietfeld wie gewohnt im Mittelfeld. Unwahrscheinlich daher, dass er Boyd im Sturm ersetzen wird. Auch wenn Schnorrenberg das im Test in Chemnitz erproben ließ. Im Training wirkte Michael Eberwein (drei Saisontore), der Boyd bereits im Dezember 2020 ersetzt hatte, wie die präferiert Alternative.
Auf den Flügeln bietet sich Jan Shcherbakovski als Manu-Ersatz an. Der Youngster ist nach seiner Bänderdehnung wieder fit und nach dem ersten Drittligator gegen Duisburg (1:1) tatendurstig. „Ich bin froh, dass ich mich gegen Duisburg zeigen konnte und will da weitermachen, wo ich aufgehört habe“, sagte er. „Ich hoffe, dass mir der Trainer weiterhin das Vertrauen schenkt.“ (mz)
Es gab da aber noch etwas abzulesen aus dieser Trainingseinheit. Entscheidend dafür der Blick darauf, wer alles mitwirkte bei der Übung. Laurenz Dehl, der sich beim 0:1-Test in Chemnitz eine Kapselverletzung zugezogen hatte, komplett.
Danach die Auskunft des Offensivtalents: Keine Schmerzen mehr, also spielfähig. Braydon Manu war nach Muskelfaserriss erstmals wieder über weite Strecken dabei, dann musste der Flügelflitzer aber mit Schmerzen vorzeitig in die Kabine. Kein gutes Zeichen.
Terrence Boyd ist bereit für die Joker-Rolle gegen Kaiserslautern
Gut gelaunt und spritzig in den Sprints war vor allem aber auch Terrence Boyd, der 13-Tore-Unterschiedsspieler. Auch er plagte sich zuletzt mit einem Faserriss im Oberschenkel herum, nahm am Mittwoch erstmals wieder am Mannschaftstraining teil.
„Stand jetzt hält der Muskel“, sagte der Torjäger nach der Einheit am Mittwoch. „Aber ich komme in Kaiserslautern maximal von der Bank und auch nur dann, wenn es notwendig ist. Ich will keine langfristige Verletzung riskieren.“
Schnorrenberg muss seine Suche nach Alternativen für die zuletzt massiv lahmende Offensive also fortführen. Ins Risiko, das betonte er, will er am Samstag „nicht gehen“. Auch wenn er in Kaiserslautern nach nur einem Sieg aus den vergangenen neun Spielen ein Erfolgserlebnis dringend benötigt. „Wir haben danach noch acht Spiele“, sagte er. „Kaiserslautern ist natürlich sehr wichtig, aber wir wollen nicht, dass einer mit aller Macht spielt und dann für sechs Wochen ausfällt.“
HFC-Keeper Sven Müller ist wieder fit und wird spielen
Klingt nicht nach Einsätzen für die Muskelproblemfälle Manu und Boyd. Wer aber könnte sie ersetzten? „Wir haben natürlich immer Ideen, die wir entwickeln, aber noch keine Offensivbesetzung, die fix ist“, sagte Schnorrenberg einem Pokerspieler gleich, der vor dem Showdown seine Karten nicht preisgeben mag.
Bleibt die Trainingsbeobachtung für Anhaltspunkte. Klar ist: Sven Müller ist nach seinem Ödem im Oberschenkel wieder voll belastbar, trainierte am Mittwoch mit den anderen Torleuten gesondert. Davor werden wieder Stipe Vucur und Sören Reddemann das Abwehrzentrum bilden. Alles erwartbar.
HFC in Kaiserslautern: Chancen für Eberwein und Shcherbakovski?
Dann aber wird es interessant. Bei der Aufbauübung agierte Kapitän Jonas Nietfeld wie gewohnt im Mittelfeld. Unwahrscheinlich daher, dass er Boyd im Sturm ersetzen wird. Auch wenn Schnorrenberg das im Test in Chemnitz erproben ließ. Im Training wirkte Michael Eberwein (drei Saisontore), der Boyd bereits im Dezember 2020 ersetzt hatte, wie die präferiert Alternative.
Auf den Flügeln bietet sich Jan Shcherbakovski als Manu-Ersatz an. Der Youngster ist nach seiner Bänderdehnung wieder fit und nach dem ersten Drittligator gegen Duisburg (1:1) tatendurstig. „Ich bin froh, dass ich mich gegen Duisburg zeigen konnte und will da weitermachen, wo ich aufgehört habe“, sagte er. „Ich hoffe, dass mir der Trainer weiterhin das Vertrauen schenkt.“ (mz)
MZ+
https://www.mz-web.de/sport/fussball/ol ... --38243114
DDR-Fußballidol Olaf Marschall bei einem Heimspiel des 1. FC Kaiserslautern.
Foto:
imago images/Eibner
Olaf Marschall über FCK gegen HFC „Andere Mannschaften haben es vorgemacht“
Von Ullrich Kroemer 01.04.21 06:01
Fußball
Olaf Marschall über FCK gegen HFC „Andere Mannschaften haben es vorgemacht“
Von Ullrich Kroemer 01.04.21 06:01
email facebook twitter Messenger
Kaiserslautern -
Olaf Marschall war einst von den Gegner gefürchteter Torjäger bei Lok Leipzig, aktuell ist er Scout beim Drittligisten 1. FC Kaiserslautern. Vor den brisanten Duellen in der Bundesliga zwischen RB Leipzig und dem FC Bayern und in Liga drei , wo der FCK den Halleschen FC empfängt, sprach Ullrich Krömer mit dem 55-Jährigen.
Herr Marschall, welches Spiel ist für Sie am Wochenende spannender? Lautern gegen den HFC oder das Bundesliga-Topspiel in Ihrer alten Heimat zwischen RB Leipzig und dem FC Bayern?
Olaf Marschall: Unser Spiel natürlich, wir brauchen die drei Punkte gegen den HFC! Leipzig gegen Bayern ist aktuell natürlich das Nonplusultra im deutschen Fußball, aber derzeit zu weit weg für mich. Ich weiß noch nicht, ob ich 18.30 Uhr vor dem Fernseher sitzen kann. Wir spielen ja vorher und es ist immer möglich, dass ich nach dem Spiel noch länger im Stadion bleibe oder es etwas zu besprechen gibt. Aber Ausschnitte schaue ich mir auf jeden Fall an.
Für den Tabellen-18. Kaiserslautern steht immens viel auf dem Spiel. Ist das Spiel gegen den HFC der letzte Strohhalm, weil der Nichtabstieg sonst immer unrealistischer würde?
Klar, sieht die Tabelle schlecht aus. Aber wir müssen einfach unsere Punkte holen, mehr oder weniger ist es nicht. Die dritte Liga ist sehr, sehr ausgeglichen. Wir haben 14 mal unentschieden gespielt; da hättest du fast alle Spiele gewinnen, aber manche auch verlieren können. Andere Mannschaften haben es vorgemacht und auf einmal fünf Spiele am Stück gewonnen. Das traue ich uns auch zu.
Was würde ein Abstieg in die Regionalliga für einen Klub wie Lautern bedeuten? Es wird bereits darüber diskutiert, dass Lautern dann den legendären Betzenberg verlassen müsste.
Damit will ich mich jetzt nicht befassen. Wir haben noch zehn Spiele, 30 Punkte sind noch zu vergeben. Wir spielen noch gegen Lübeck, Zwickau, Unterhaching und Duisburg. Erst danach können und müssen wir über die Zukunft nachdenken.
Auch beim HFC könnte die Situation noch brisant werden. Erwarten Sie ein besonders hitziges Spiel?
In der Liga sind immer Einstellung, Lauf- und Kampfbereitschaft gefordert. Das ist die Basis, und dann brauchst du Glück vor dem Tor. Die Qualität der Mannschaften ist sehr ausgeglichen.
Wir reden über Abstiegskampf in der 3. Liga. Dass Sie vor 23 Jahren Deutscher Meister mit dem FCK waren, scheint Lichtjahre entfernt zu sein.
An sich würde ich gern nochmal Deutscher Meister werden. (lacht) Aber mit dem, was war und was seitdem alles schief lief, brauchen wir uns jetzt nicht zu befassen. Um die Realität kommt keiner herum.
Weshalb haben Sie sich dazu entschieden, im Januar wieder als Chefscout einzusteigen?
Leicht kann jeder! (herzliches Lachen) Wenn du Unmengen Geld zur Verfügung hast, ist es natürlich einfacher. Ich beschäftige mich mit dem Kader für die neue Saison, kann aber keine Ablöse investieren. Bayern München sucht sich die Spieler am Fernseher aus, wir haben gerade Probleme Spieler zu scouten, weil zum Beispiel die U19-Bundesliga und drei Regionalligen gar nicht spielen. Ich kann kaum auf den Fußballplätzen unterwegs sein und muss fast alles vom Büro am Telefon regeln.
Themenwechsel: Wie stehen Sie als alter Lokscher zu RB Leipzig?
RB macht vieles richtig, sie haben ein funktionierendes Konstrukt geschaffen, einen Plan und die finanziellen Mittel, diesen mit Hilfe von Klubs in Salzburg und Liefering in Österreich umzusetzen.
>>> Eine ausführliche Berichterstattung zum Top-Spiel RB Leipzig gegen Bayern München finden Sie bei RBlive
Hätten Sie sich träumen lassen, als Sie Leipzig 1990 verließen, dass es in der Stadt mal um den Titel gehen würde?
Nein, sonst wäre ich ja vielleicht nicht weggegangen (lacht wieder). Aber damals war eh komplett offen, wohin sich alles entwickelt.
Die Hardcore-Fans in Halle, Jena, bei Lok und Chemie lehnen RB weiterhin ab. Sollten diese Klubs nicht versuchen, mit RB zu kooperieren, um gut ausgebildete Nachwuchsspieler zu bekommen?
Das muss jeder Klub für sich entscheiden. Ich sehe es so: Die Jungs können ja nichts dafür, wenn sie bei RB ausgebildet werden. Wenn er gut ist, dann muss ich den Spieler nehmen. Da geht es allein um die Qualität der Jungs.
Sie haben damals das Kunststück fertiggebracht, die Bayern zu bezwingen und Meister zu werden. Was waren die Faktoren bei der märchenhaften Meisterschaft?
Wir funktionierten als Mannschaft. Sicher waren wir nicht so besetzt, dass wir die Bayern von zehn Spielen zehn Mal geschlagen hätten, aber wir haben zwei von zwei Spielen in der Saison damals gewonnen. Dafür müssen alle elf Spieler gegen die Bayern 100 Prozent bringen und der ein oder andere über sich hinauswachsen. RB hat mit Sicherheit die Qualität, dass sie die Bayern in ein, zwei Spielen schlagen können.
Auch ohne einen treffsicheren Stürmer wie Sie damals?
Das ist schwierig, aber sie sind ja nicht umsonst so weit vorn. Es ist ihre Chance, dass sie nicht ausrechenbar sind. Und Robert Lewandowski fällt ja nun auch aus. Insofern ist das ausgeglichen.
Rechnen Sie mit RB im Meisterschaftskampf?
Wenn sie das Ding gewinnen, ist es eng. Wenn sie die Besten sein wollen, werden sie es am Wochenende beweisen müssen. Ich hoffe, dass die Liga spannend bleibt.
Hintergrund: Olaf Marschall, gefürchteter Torjäger in Ost und West
Olaf Marschall begann seine Fußballkarriere bei Lokomotive Leipzig. Der gebürtige Torgauer spielte von 1983 bis 1990 für die Loksche in der DDR-Oberliga, kam in 135 Spielen auf 43 Tore. 1986 und 1987 gewann er mit dem Team den FDGB-Pokal, unterlag 1987 im Finale des Europapokal der Pokalsieger Ajax Amsterdam.
Nach der Wende ging der kopfballstarke Angreifer erst nach Österreich zu Admira/Wacker. 1993 lief er für eine Saison für Dynamo Dresden auf. Nach elf Toren verkauften ihn die finanziell angeschlagenen Sachsen zum FCK.
Bei den Roten Teufeln erlebte Marschall seine beste Zeit als Fußballer, kam in 160 Spielen auf 59 Tore. 1996 gewann er mit Kaiserslautern den DFB-Pokal und 1997/98 sensationell als Aufsteiger die Deutsche Meisterschaft. 21 Tore in 24 Spielen gelangen Marschall in der Meistersaison. Seitdem gilt er bei den FCK-Fans als „Fußballgott“.
Als Nationalspieler kam Marschall auf vier Spiele für die DDR (kein Tor) und 13 für das wiedervereinigte Deutschland (drei Tore). 1998 nahm er an der WM in Frankreich teil. (mz)