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Hallescher FC mit neuen Verletzungssorgen
HFC zeigt in München Moral: Michael Eberwein findet immer die richtige Antwort
Von Fabian Wölfling 01.08.2021, 14:57 • Aktualisiert: 01.08.2021, 15:06
Halles Doppel-Torschütze Michael Eberwein holt sich die Glückwünsche seiner HFC-Teamkollegen in München ab. (Foto:imago images/foto2press)
Halle (Saale)/München - Das erste Duell ging am Sonntag deutlich an den Halleschen FC. Während sich bei anhaltendem Nieselregen nur wenige ziemlich stille Fans von Türkgücü München ins Grünwalder Stadion verirrten, machten die rund 300 mitgereisten Rot-Weißen Stimmung: „Hier regiert der HFC“ schallte es in den ersten Minuten über Giesings Höhen.
Auf dem Platz galt das dann nicht komplett. Der HFC holte nach zweimaligen Rückstand aber ein 2:2 bei den finanzstarken Münchnern. Allerdings könnte der Punkt teuer erkauft sein. Niklas Kreuzer und Sören Reddemann mussten verletzungsbedingt vom Feld, es drohen zwei weitere Ausfälle in der Defensive.
Der Aufstellungsbogen brachte vielversprechende Neuigkeiten: Bei Türkgücü fehlten mit Mergim Mavraj (krank) und Sercan Sararer (Rippenverletzung) die zwei größten Namen. Der HFC konnte dagegen die gerade mögliche Bestbesetzung aufbieten, schickte exakt die Sieger-Elf vom Meppen-Spiel auf den Platz. „Wir haben gewonnen, deshalb hatten wir bei der Aufstellung ein gutes Gefühl“, begründete Schnorrenberg.
Das gute Gefühl hielt aber nur zehn Minuten: Nach vernünftigem Beginn schenkte ein Katastrophenfehlpass von Jonas Nietfeld den Gastgebern da die Führung. Vor dem eigenen Strafraum „bediente“ der Kapitän und neu ausgerufene Abwehrchef Münchens Albion Vrenezi. Der Flügelspieler schlenzte ins rechte Eck.
Hallescher FC: Niklas Kreuzer verletzt sich am Knie
Der HFC war um eine Antwort bemüht, produzierte einen harmlosen Schuss von Aaron Herzog und einen feinen Steckpass von Tom Zimmerschied. Terrence Boyd kam aber einen halben Schritt zu spät und rasselte mit Türkgücü-Torwart René Vollath zusammen. Der musste länger behandelt werden. Eine Pause, die dem HFC den Rhythmus raubte.
Nach vorn spielten über 20 Minuten danach erstmal nur die Gastgeber. Bevorzugt über die linke Abwehrseite des HFC. Janek Sternberg hatte dort massive Probleme mit dem Münchner Duo Vrenezi und Moritz Kuhn. In der 36. Minute endlich wider Gefahr, nach einer abgewehrten Ecke schoss Zimmerschied aber aus elf Metern über das Tor.
Eine insgesamt verkorkste erste Halbzeit fand dann mit der Verletzung von Rechtsverteidiger Niklas Kreuzer noch ihren Tiefpunkt. Nach einem Zusammenprall hielt sich der Zugang von Dynamo Dresden das linke Knie. Mit Tränen in den Augen schleppte sich der 28-Jährige in die Kabine. „Es ist eine Knieverletzung“, sagte Sportchef Ralf Minge in der Halbzeitpause. Eine genaue Diagnose steht aber noch aus.
Michael Eberwein bringt neuen Schwung beim Halleschen FC
Für Kreuzer kam Niklas Landgraf ins Spiel. Dazu ersetzte Michael Eberwein den blassen Marcel Titsch Rivero. Eberwein war sofort präsent, ein Foul am neuen Mann bescherte eine gute Freistoßsituation. Sören Reddemann köpfte aber nach Flanke alleingelassen im Strafraum über das Tor.
Michael Eberwein trifft hier zum zwischenzeitlichen 1:1 für den HFC bei Türkgücü München.
(Foto: imago images/Jan Huebner)
In der 53. Minute erwies sich die Einwechslung von Eberwein endgültig als goldener Schachzug. Sternberg eroberte mit seiner stärksten Aktion den Ball, Julian Derstroff marschierte die linke Seite hinunter und bediente den Joker. Der traf im dritten Spiel gegen Lieblingsgegner Türkgücü zum dritten Mal ins Tor zum 1:1.
Aber mitten in die Ausgleichseuphorie der nächste Verletzungsschock: Sören Reddemann konnte nach einem Zweikampf das linke Bein nicht mehr belasten, hielt sich das Sprunggelenk und musste ebenfalls vom Feld. Mit Niklas Kastenhofer kam der letzte fitte Verteidiger ins Spiel.
HFC-Keeper Tim Schreiber verschuldet Elfmeter nach Patzer von Niklas Landgraf
In der Defensive brennt es damit personell nun lichterloh. Jannes Vollert und Fabian Menig fehlen ja ohnehin noch länger. Die neu zusammengestellte Viererkette patzte dann auch noch sofort fatal. Der eingewechselte Landgraf verschätzte sich bei einem langen Ball, Torwart Tim Schreiber kam gegen Vrenezi zu spät. Der Strafstoß folgerichtig, Philipp Türpitz traf hart und platziert ins Eck zum 2:1 (58.).
Schnorrenberg reagierte mit zwei Offensivwechseln. Justin Eilers kam für Zimmerschied, Jan Shcherbakovski für Herzog. Es war aber der Türkgücü-Spezialist, der den HFC in der 78. Minute zurückbrachte. Nach erneuter Eingabe von Derstroff flipperte der Ball im Strafraum zu Eberwein, der einen herrlichen Haken auspackte und ins linke Eck zum Doppelpack einschoss.
Das Spiel nun wild und komplett offen. In der 83. Minute hatte Boyd die erstmalige Führung auf dem Schädel, der Kopfball geriet aber zu zentral. In der 90. Minute rettete Vollath spektakulär gegen Eilers und Boyd. Dadurch blieb es beim 2:2. Ein Punkt der Moral nach den Verletzungschocks und zwei Rückständen nach Patzern.
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Wie schwer hat es Duo erwischt?
Alarmstufe Rot in HFC-Abwehr: Kreuzer und Reddemann verletzen sich in München
Von Benjamin Binkle 01.08.2021, 15:31 • Aktualisiert: 01.08.2021, 15:42
Mit schmerzverzerrtem Gesicht musste Halles Niklas Kreuzer gegen Türkgücü München ausgewechselt werden. (Foto: imago images/foto2press)
Halle (Saale)/München/MZ - Als wäre die Personaldecke beim Halleschen FC in der Abwehr nicht ohnehin schon dünn genug, kamen beim 2:2 am Sonntag bei Türkgücü München neue Sorgen hinzu - und zwar gleich im Doppelpack. Niklas Kreuzer und Sören Reddemann mussten verletzt ausgwechselt werden und drohen nun länger auszufallen.
Kurz vor der Pause erwischte es zunächst Rechtsverteidiger Kreuzer, der sich bei einem Pressschlag am linken Knie verletzte. Mit Tränen in den Augen wurde der Zugang vom Platz geführt.
In der 55. Minute folgte dann Reddemann. Der Innenverteidiger blieb nach einem Sprint ohne Fremdeinwirkung liegen, hatte sich zuvor aber bereits nach einem Zweikampf den linken Fuß gehalten. Auch für ihn ging es nicht mehr weiter.
HFC-Verteidiger Sören Reddemann hat sich in München am linken Knöchel verletzt.
(Foto: imago images/foto2press)
Nach Spielende sprach Florian Schnorrenberg über die Verletzungen seiner Abwehrleute. „Ich hoffe, dass die beiden Jungs nicht schwer verletzt sind“, sagte der HFC-Trainer bei „Magenta Sport“ und ging ins Detail: „Bei Niklas Kreuzer ist es das Innenband. Wir hoffen, dass nichts kaputt ist. Unser Arzt hat einen Ultraschall gemacht, da war erst einmal nichts zu sehen.“
Dem Halleschen FC gehen die Verteidiger aus
Auch bei seinem Innenverteidiger gab Schnorrenberg eine leichte erste Entwarnung: „Bei Sören Reddemann dachten wir, es könnte die Achillessehne betroffen sein. Zum Glück ist es wohl 'nur' der Knöchel. Wir müssen mal schauen, ob da etwas kaputtgegangen ist, hoffen es aber natürlich nicht.“
Der HFC beendete das Spiel mit der ungewohnten Viererkette mit Niklas Kastenhofer, Jonas Nietfeld, Niklas Landgraf und Janek Sternberg. Das ist das letzte Aufgebot, weitere fitte Verteidiger - bis auf Youngster Lukas Griebsch - gibt der Kader nicht her. Neben Kreuzer und Reddemann fehlen auch Fabian Menig und Jannes Vollert langfristig mit Verletzungen.
Verstärkungen für die Abwehr sind geplant, aber seit Wochen stagniert die Suche. „Wir haben zwei, drei Sachen im Kopf“, sagte Schnorrenberg zur komplizierten Situation: „Aber es gehört auch immer noch der Spieler dazu.“
Personelle Schnellschüsse schließt Schnorrenberg aber ebenso aus wie Ralf Minge. „Die Jungs, die heute reingekommen sind, haben es sehr gut gemacht“, lobte der Trainer lieber das vorhandene Personal.
Dass am kommenden Wochenende (7. August, 14 Uhr) der Landespokal Sachsen-Anhalt ansteht, passt dem HFC da gut in den Plan. Gegen den unterklassigen Klub Alemania Riestedt ist Halle wohl eher nicht auf seine beste Abwehrkette angewiesen. Und gewinnt so zwei Wochen, um die Verletzungen auszuheilen.