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Der Countdown läuft: In knapp zwei Wochen startet Trainer Florian Schnorrenberg mit dem HFC in die Saison. (Foto: Sylvio Hoffmann)
Form, Kapitänsfrage, Transfers
Hallescher FC: Wie Florian Schnorrenbergs Fazit nach dem Trainingslager ausfällt
Trotz der Verletzung von Jannes Vollert zieht Trainer Schnorrenberg ein positives Trainingslagerfazit. Was er über Transfers und Ziele für die Saison sagt.
Von Christopher Kitsche 12.07.2021, 09:21 • Aktualisiert: 12.07.2021, 09:36
Wesendorf/MZ - Der Testspielsieg gegen den Regionalligist Berliner AK (2:0) am Samstag rundete das Trainingslager des Halleschen FC in Wesendorf ab. Vor dem Spiel sprach MZ-Redakteur Christopher Kitsche mit Trainer Florian Schnorrenberg darüber, auf welchem Stand er den Fußballdrittligisten nach den Tagen in der niedersächsischen Provinz sieht und wie er die Kadersituation nach der Verletzung von Innenverteidiger Jannes Vollert bewertet.
Herr Schnorrenberg, die Zeit in Wesendorf neigt sich dem Ende entgegen. Inwieweit ist die Mannschaft in den vergangenen Tagen zusammengewachsen?
Florian Schnorrenberg: Wir haben uns hier alle sehr wohl gefühlt. Bewusst haben wir ja die Zimmerbelegung so gewählt, dass auch Spieler, die sonst vielleicht nicht so viel Zeit miteinander verbringen, sich besser kennenlernen. Das Teambuilding mit Badminton, Tischtennis und Tennis war eine willkommene Abwechslung für die Mannschaft, weil wir in der Woche intensive Einheiten absolvierten. Ich empfand es als etwas Besonderes, dass wir hier im Hotel alleine waren. Das kam uns auch bei der Nutzung des Trainingsplatzes sehr entgegen.
Haben Sie die Tage ganz für sich auch genutzt, um den Mannschaftsrat zu benennen?
Es könnte sein, dass wir das erst in der Woche unmittelbar vor dem Saisonstart entscheiden. Der Kader ist ja noch nicht komplett. Dass ein Neuzugang direkt mit hinzukommt, ist natürlich eine Option. Toni Lindenhahn, der bisher dabei war, ist noch länger verletzt.
Aber Jonas Nietfeld dürfte Kapitän bleiben, oder?
Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass wir keine Veränderung vornehmen. Er hat sich in seiner Persönlichkeit enorm entwickelt, nimmt alle Aufgaben bereitwillig an und geht als Vorbild auch in der Kabine voran.
Das Teambuilding ist das eine, der Formaufbau das andere. Wie zufrieden sind Sie da mit dem Trainingslager?
Wir haben das Pensum, das wir uns vorgenommen haben, gut durchziehen können. Es sind natürlich nicht alle Spieler auf dem gleichen Stand, weil einzelne bei Einheiten aufgrund von kleineren Verletzungen aussetzen mussten. Die Spieler, die das volle Programm absolviert haben, sind auf einem sehr guten Weg.
Mit Louis Samson stieß am Dienstagabend ein neuer Spieler zur Mannschaft, der schnell weiterhelfen soll. Wie viel Eingewöhnungszeit wird er noch brauchen?
Er hat zuvor nur individuell trainiert. Jeder weitere Tag wird ihm helfen, weil er immer mehr in seinen Rhythmus kommen wird. Es ist sehr positiv, dass er hier schon dabei sein konnte, so lernt er auch die Mannschaft schnell kennen. Mein Eindruck ist, dass er schon sehr gut angekommen ist.
Neben den jüngsten Spielern im Kader Tom Bierschenk und Lukas Griebsch waren im Trainingslager auch die U19-Spieler Lucas Halangk und Robert Pessel dabei. Wie haben sie sich gemacht?
Ich kann sie nur loben. Sie haben sich richtig gut eingebracht und konnten das Pensum mitgehen. Das Trainingsniveau hat dadurch nicht gelitten - im Gegenteil. Bei einem Zweikampf mit Terrence Boyd muss man in diesem Alter erst einmal stehen bleiben.
Ein großer Wermutstropfen ist die Verletzung von Jannes Vollert. Mit Sören Reddemann ist für den ersten Spieltag derzeit nur noch ein gelernter Innenverteidiger einsatzbereit. Wie viele schlaflose Nächte bereitet Ihnen das bis zum Saisonstart?
Jannes war fest eingeplant. Seine Verletzung war natürlich ein Schock für uns. Die Positionen in der Defensive sind jetzt neu besetzt. Neu heißt aber ja nicht zwangsläufig schlechter. In der Vorbereitung hätten wir nicht Dinge getestet, wie mit Jonas Nietfeld in der Innenverteidigung oder Niklas Landgraf auf der Sechserposition, wenn wir nicht davon überzeugt gewesen wären.
Über einen neuen Verteidiger noch vor dem Auftakt gegen Meppen würden Sie sich aber sicher freuen.
Der letzte Test gegen Holstein Kiel wird uns noch einmal ganz wichtige Erkenntnisse liefern - vor allem auch, was die Defensive angeht. Wir sollten aber nicht davon abrücken, Verpflichtungen nur aus Überzeugung zu tätigen. Priorität hat natürlich die Innenverteidigerposition. Außerdem ist das Thema rechte Außenbahn noch vakant. Ein dritter Torhüter spielt in unseren Überlegungen auch weiter eine Rolle. Es wird aber vereinzelt Personalien geben, die erst in ein paar Wochen aufgehen. Ich bin ein Freund davon, sich noch Möglichkeiten offen zu halten.
Mit welchem Ziel geht der HFC nach Platz neun in der Vorsaison in die neue Spielzeit?
Um hier eine Aussage zu treffen, müssen wir abwarten, wie der Kader final aussieht. In den ersten Spielen treffen wir auf Türkgücü München, Braunschweig und Kaiserslautern, von denen viel erwartet wird. Danach wissen wir mehr, in welche Richtung es gehen kann. Verschlechtern wollen wir uns natürlich nicht, den Ehrgeiz haben wir.