Presseschau

z.B. Presseschau und Stadion...
Der Akener
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Re: Presseschau

Beitrag von Der Akener »

https://m.bild.de/sport/fussball/fussba ... obile.html

HFC IM UMBURCH
Gayret wird der vierte Neue

Von: SÖREN FIEDLERveröffentlicht am
29.05.2022 - 21:05 Uhr

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hfcfan97
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Re: Presseschau

Beitrag von hfcfan97 »

https://www.liga3-online.de/fcs-halle-u ... amfi-dran/

HFC mit Interesse an Maxwell Gyamfi

Status Krass
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Re: Presseschau

Beitrag von Status Krass »

hfcfan97 hat geschrieben:
Mo 30. Mai 2022, 15:21
https://www.liga3-online.de/fcs-halle-u ... amfi-dran/

HFC mit Interesse an Maxwell Gyamfi
Einen Gyamfi hatten wir glaube ich 1994/95 schon mal

Katze
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Re: Presseschau

Beitrag von Katze »

Status Krass hat geschrieben:
Mo 30. Mai 2022, 15:34
hfcfan97 hat geschrieben:
Mo 30. Mai 2022, 15:21
https://www.liga3-online.de/fcs-halle-u ... amfi-dran/

HFC mit Interesse an Maxwell Gyamfi
Einen Gyamfi hatten wir glaube ich 1994/95 schon mal
Glaube ich nicht, Status!

Status Krass
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Re: Presseschau

Beitrag von Status Krass »

Katze hat geschrieben:
Mo 30. Mai 2022, 22:54
Status Krass hat geschrieben:
Mo 30. Mai 2022, 15:34
hfcfan97 hat geschrieben:
Mo 30. Mai 2022, 15:21
https://www.liga3-online.de/fcs-halle-u ... amfi-dran/

HFC mit Interesse an Maxwell Gyamfi
Einen Gyamfi hatten wir glaube ich 1994/95 schon mal
Glaube ich nicht, Status!
den hier meine ich:
https://www.transfermarkt.de/sarfo-gyam ... ler/132775

WörmlitzerJung
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Re: Presseschau

Beitrag von WörmlitzerJung »

Status Krass hat geschrieben:
Di 31. Mai 2022, 00:44
Katze hat geschrieben:
Mo 30. Mai 2022, 22:54
Status Krass hat geschrieben:
Mo 30. Mai 2022, 15:34


Einen Gyamfi hatten wir glaube ich 1994/95 schon mal
Glaube ich nicht, Status!
den hier meine ich:
https://www.transfermarkt.de/sarfo-gyam ... ler/132775
Hat sogar ein Tor gegen die Bauern geschossen. :mrgreen:

mirkow
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Re: Presseschau

Beitrag von mirkow »

Jan Shcherbakovski will weg! HFC verliert Top-Talent an Drittliga-Rivalen
Von Christopher Kitsche


Halle/MZ - Zunächst war es ein wildes Gerücht in Fankreisen: Am Montagnachmittag machte in den Sozialen Medien unter Anhängern von Dynamo Dresden die Nachricht die Runde: Jan Shcherbakovski steht kurz vor einem Wechsel vom Halleschen FC zum Zweitliga-Absteiger. Wahrheitsgehalt noch unklar. Es dauerte nicht lange, bis das Thema auch die rot-weißen Foren erreichte. Und die ersten sorgenvollen Kommentare darüber, dass der HFC sein verheißungsvolles Offensivtalent an den Ostrivalen verlieren könnte, ließen nicht lange auf sich warten.


Angebot im Dezember

Nach MZ-Informationen sind die Sorgen berechtigt: Shcherbakovski hat sich tatsächlich für einen Wechsel nach Dresden entschieden. Eine bittere Pille für den HFC: Machte
der offensive Mittelfeldspieler in der vergangen Saison
doch einen bemerkenswerten Sprung: Der Deutsch- Belarusse etablierte sich als Stammspieler und war mit 36 Spielen sogar der Profi im Kader mit den meisten Einsätzen. In denen kam der 21-jährige Jungprofi auf vier Tore und drei Vorlagen.

Beim HFC zeigte man sich mit der Entwicklung des Youngsters zufrieden. Schon im Dezember wurde Shcherbakovski deshalb eine Angebot für die Verlängerung seines auslaufenden Vertrages unterbreitet. Das blieb aber lange unbeantwortet. Shcherbakovski und sein Berater hatten sich in der 2. Liga umgehört. Dort bestand offenbar aber kein Interesse, weshalb ein Verbleib beim HFC zuletzt wieder wahrscheinlicher wurde.

Nach dem feststehenden Abstieg wurde in Dresden aber ein Umbruch in Gang gesetzt. Dort will man künftig auch vermehrt auf junge, entwicklungsfähige Spieler setzen. Spieler wie Shcherbakovski. Dem der Wechsel wohl auch mit einem Gehaltsplus schmackhaft gemacht wurde - der HFC konnte finanziell nicht mithalten.


Gayret kommt als Ersatz

Ersatz steht aber schon bereit. Und der hat wie Shcherbakovski Berliner Hintergrund: Nach MZ-Informationen soll Timur Gayret von Hertha BSC II am Dienstag seinen Medizincheck in Halle absolvieren und danach einen Vertrag unterschreiben. Der 23-jährige vielseitig einsetzbare Offensivmann kam in der Regionalliga Nordost für die Berliner auf auf starke 14 Tore und zehn Vorlagen.

Zudem soll der Hallesche FC am 22-jährigen Innenverteidiger Maxwell Gyamfi, zuletzt beim Hamburger SV II unter Vertrag, interessiert sein.

https://www.mz.de/sport/hallescher-fc/j ... duced=true

Bisschen lustig, dass Kitsche hier auf die "rot-weißen Foren" Bezug nimmt. An dieser Stelle Mal einen schönen Gruß an die MZ!

Was nun den Artikel angeht: Wenn seit Dezember ein Vertragsangebot vorlag, dann kann auch Minge nichts für den Wechsel.. Ich hab Sherba immer gemocht, vor allem weil immer auf ihn Verlass war und er (m.E. eher wenn er von der Bank kam) immer für ein bisschen Gewirbel gesorgt hat. An der Konstanz hat es ihm freilich gefehlt. Ich hoffe für ihn, dass er auch in Dresden auf die Einsatzzeiten kommt, die er hier hatte, und nicht nur auf der Bank schmort. Reisende soll man nicht aufhalten.

thbreti
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Re: Presseschau

Beitrag von thbreti »

vorwärts immer rückwärts nimmer




Der Akener
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Re: Presseschau

Beitrag von Der Akener »

MZ+ Teil 1
https://www.mz.de/sport/hallescher-fc/t ... duced=true

Ex-HFC-Torjäger im Interview (Teil 1)
Timo Furuholm: „Ich hätte gern noch länger in Halle gespielt“

Timo Furuholm war beim Halleschen FC Torjäger und Fan-Liebling. Im Interview spricht der Finne über seine HFC-Zeit, Terrence Boyd und Emotionen im Fußball.
Von Fabian Wölfling Aktualisiert: 02.06.2022, 09:21 • 02.06.2022, 08:30

Bild
Timo Furuholm (l.) mit Sascha Pfeffer als Zuschauer bei einem HFC-Testspiel im Juli 2015. (Foto: imago/Karina Hessland)

Turku/MZ - Von 2013 bis 2016 war Timo Furuholm Torjäger und Publikumsliebling beim Halleschen FC. Der Finne kam in 103 Drittligaspielen auf 35 Treffer, ehe es ihn zurück in die Heimat zu Inter Turku zog. Dort hat „Furu“ Ende des vergangenen Jahres seine Karriere beendet und einen für Fußballer besonderen Weg eingeschlagen, studiert Sozialwissenschaften und ist in der Kommunalpolitik aktiv.

MZ-Redakteur Fabian Wölfling hat mit dem 34-Jährigen in seiner Wahlheimat über die Zeit beim HFC, seinen Abschied aus Halle, seine schönsten Erinnerungen und Emotionen im Fußball gesprochen.

Herr Furuholm, zu Beginn ein kleines Quiz: Der HFC hat gerade einen Rekord aufgestellt, wissen Sie, was für einen?

Timo Furuholm: (überlegt) Ich habe eine vage Idee, aber ich bin mir nicht sicher.

Der HFC geht in die elfte Saison in der 3. Liga in Folge – ein Novum.

Ich habe mir so etwas gedacht, weil ich ein Foto gesehen habe mit Nico Kanitz und Marco Hartmann, als sie zum zehnjährigen Aufstiegsjubiläum im Stadion waren.

Viele Fans sagen, dass der Rekord ohne Ihre Tore in den ersten Spielzeiten nach dem Aufstieg nicht möglich gewesen wäre. Stimmen Sie zu?

(lächelt) Ich will es so sagen: Es ist schön zu sehen, dass Halle immer noch in der dritten Liga ist und ich bin froh, dass ich dabei helfen konnte. Der HFC sollte auch stolz darauf sein, dass er schon so lange in der dritten Liga ist. Dafür gibt es ja keine Garantien. Der Konkurrenzkampf in Deutschland ist unglaublich, es gibt so viele namhafte Vereine, die den Platz von Halle einnehmen wollen.

Sie waren Meister und Pokalsieger in Finnland, haben zehn Länderspiele gemacht. Welchen Stellenwert hat da die Zeit beim HFC?

Einen großen! Was die Zeit in Halle besonders gemacht hat, war die Beziehung zwischen mir und dem Verein und seinen Fans. Ich habe sehr schnell verstanden, wie die Menschen denken, was ihnen der HFC bedeutet. Ich glaube, das ist etwas, was ein wenig verloren geht im modernen Fußball. Die Spieler wechseln alle zwei Jahre den Verein, so kann keine Bindung entstehen. Ich hatte eine zum HFC. Ich war als Spieler immer sehr emotional, aber auch die Beziehung zwischen mir und dem HFC war sehr emotional. Es gab fantastische Tage, an denen mich alle gefeiert haben und Tage, an denen ich vom Platz geflogen bin und alle zwei Wochen sauer auf mich waren. Es war also alles dabei. Wenn ich alt bin, werde ich immer noch an die Zeit in Halle und diese Emotionen zurückdenken. Ich hätte gern auch noch länger in Halle gespielt, wenn es mit Rico Schmitt (Anm.d.Red.: Ex-Trainer) damals besser gepasst hätte.

Welche Erinnerungen kommen Ihnen aus der Zeit beim HFC in den Sinn?

Ich werde mich immer an das Spiel gegen Rostock erinnern, als Toni Lindenhahn das Siegtor geschossen hat (Anm.d.Red: 4:3 im April 2014). Wenn ich jemandem erklären muss, was Fußball ausmacht, zeige ich ihm das Video des Spiels. Das hatte einfach alles, mit unserem verrückten Comeback. Dann das Spiel in Dresden, als wir ganze Stadion mit 30.000 Fans zum Schweigen gebracht haben (Anm.d.Red.: 3:2 im März 2015). Wenn man das als Fußballer schafft, ist etwas sehr Besonderes. Und dann waren die Derbys gegen Magdeburg, sowohl die Siege wie die Niederlagen sehr speziell.

Seit 2017 leben Sie wieder in Finnland. Trotzdem gibt es noch konkrete Bezüge zu Deutschland. Bei Instagram lautet Ihr Name etwa immer noch „Fahrradhelm“.

(lacht) Dazu gibt es eine lustige Geschichte. Als ich nach Halle kam, hat Pierre Becken (Anm.d.Red.: ein damaliger Mitspieler) meinen Namen nicht richtig verstanden. Er meinte, dass er klingt wie Fahrradhelm. Ich habe ihm gesagt, du kannst mich gern so nennen, ich mag Fahrradfahren. Ich fand es lustig, das dann als Namen bei Instagram zu verwenden. Heute ist es mir etwas peinlich, weil ich viele politische Dinge dort poste oder im politischen Kontext erwähnt werde. Aber ich denke, ich werde ihn trotzdem behalten, sonst würde die Geschichte sterben.

Bild
Stürmer Timo Furuhom 2015 im HFC-Trikot.
(Foto: imago/Köhn)

Auch Ihre beiden Kinder sind in Halle geboren, oder?

Ja, auch das bleibt. Sie haben Halle als Geburtsort in ihrem Ausweis, da sind sie auch stolz darauf. Wir wollen die Stadt deshalb auch bald wieder besuchen, jetzt, wo sich die Corona-Lage gebessert hat. Ich denke, für meine Kinder ist es wichtig zu sehen, wo sie geboren sind.

Verfolgen Sie noch, was beim HFC passiert?

Ich schaue mir nicht die Spiele an, aber die generelle Entwicklung verfolge ich, ja. Ich hoffe jede Saison, dass der HFC aufsteigt. Aber bei mir ist das etwas anders als bei den Fans, ich kenne ja die Sicht von innen, weiß wie schwer das ist. Es gibt so viele finanzstarke Konkurrenten. Die Diskussion sollte daher sein, ob die Struktur in Halle auch bereit für die zweite Liga ist. Mit Geld kann der HFC da nicht mithalten. Er braucht also ein besonderes Umfeld, damit Spieler gern dort spielen.

Bis zum vergangenen Herbst waren sie Drittliga-Rekordschütze des HFC mit 35 Toren. Dann hat sie Terrence Boyd (insgesamt 39 Tore) überholt. Ärgert Sie das?

Natürlich war ich stolz, dass es nach mir erstmal keinen Stürmer gab, der so regelmäßig getroffen hat. Aber ich bin nicht traurig, sondern habe mich für Boyd gefreut. Ich bin eigentlich nur unzufrieden, dass ich nicht noch mehr Tore für Halle geschossen habe, dann wäre es noch schwerer für ihn gewesen, den Rekord zu brechen (lacht).

Was Sie neben Ihren Toren ausgezeichnet hat, war Ihre außergewöhnliche emotionale Art auf dem Platz. Woher kam das?

Als ich klein war, habe ich in einem sehr kleinen Klub gespielt und hatte dort auch nur einen Trainer, der eigentlich Ringer trainiert hat (lacht). Ich hatte daher immer das Gefühl, dass ich kein technisch starker Fußballer bin und daher viel über die Mentalität kommen muss. Also habe ich viel gequatscht, mich mit Gegnern angelegt, eben Emotionen reingebracht. Das hat meine Identität als Spieler geschaffen.


MZ+ Teil 2
https://www.mz.de/sport/hallescher-fc/t ... en-3386685

Ex-HFC-Torjäger im Interview (Teil 2)
Timo Furuholm: „Stürmersuche? Ralf Minge kann mich gerne anrufen“

Nach seiner aktiven Karriere zog es Timo Furuholm in die Politik. Im Interview spricht der Finne über seinen Weg, die WM in Katar und sein Leben als Ex-Fußballer.
Von Fabian Wölfling 02.06.2022, 15:00

Bild
Timo Furuholm beim Gespräch in seinem Lieblings-Café in Turku. (Foto: Fabian Wölfling)

Turku/MZ - Von 2013 bis 2016 war Timo Furuholm Torjäger und Publikumsliebling beim Halleschen FC. Der Finne kam in 103 Drittligaspielen auf 35 Treffer, ehe es ihn zurück in die Heimat zu Inter Turku zog. Dort hat „Furu“ Ende des vergangenen Jahres seine Karriere beendet und einen für Fußballer besonderen Weg eingeschlagen, studiert Sozialwissenschaften und ist in der Kommunalpolitik aktiv.

MZ-Redakteur Fabian Wölfling hat mit dem 34-Jährigen in seiner Wahlheimat im zweiten Teil des Interviews über politische Arbeit, die WM in Katar, Frauenfußball und seine Rolle als TV-Experte gesprochen. Und natürlich kam auch der HFC immer wieder zur Sprache.

Nach Ihrer Rückkehr nach Finnland zu Inter Turku haben Sie sich auch verstärkt politisch geäußert und Kapitänsbinden in Regenbogenfarben oder mit einer Botschaft gegen Rassismus getragen. Was hat Sie dazu bewegt?

Fußball ist der größte Sport der Welt, bietet eine riesige Plattform. Es verändert zwar nicht direkt die Welt, wenn ich etwas zu Homophobie oder Rassismus sage, aber es löst vielleicht Denkprozesse bei Fans aus. Ich komme aus einer Familie mit starken Werten. Jeder soll so sein, wie er ist, lieben wen er will, jeder ist willkommen, ob er aus dem Senegal, Australien oder Nordkorea kommt. Damit bin ich aufgewachsen, diese Überzeugungen hatte ich schon immer. Aber ich habe Zeit gebraucht, um auch öffentlich darüber zu sprechen. Als ich nach Halle kam, ging das nicht. Unter Sven Köhler ging es um Fußball, nichts anderes. Da spielte es keine Rolle, ob du dir Gedanken über die Welt gemacht hast. Das war später in Finnland dann anders, bei Inter Turku war ich aber auch Kapitän, hatte also eine andere Position.

Die großen Verbände behaupten immer, dass Sport unpolitisch sein sollte. Das sehen Sie offensichtlich anders.

Absolut. Mich beschäftigt zum Beispiel sehr, was gerade in Katar passiert. Ich hasse es, was den Gastarbeitern dort angetan wird. Es werden Milliarden für die WM ausgegeben, die Fifa verdient Milliarden durch das Turnier. Aber es gibt kein Geld für die Gastarbeiter. Sie sind wie Sklaven für die Organisatoren, sterben für die WM. Aber die Fifa kümmert das nicht. Hauptsache das Turnier läuft und es wird Geld verdient. Die Funktionäre werden getrieben von Gier. Das ist beschämend. Eigentlich sollten Organisationen wie die Uefa oder Fifa den moralischen Kompass vorgeben, dem die Fußballer an der Basis folgen können. Es sollte nicht die Aufgabe von Spielern sein, Themen wie die Situation der Gastarbeiter oder den Kampf gegen Rassismus und Homophobie ansprechen zu müssen.

Inzwischen widmen Sie sich noch stärker politischen Fragen, können das auch, weil Sie im vergangenen Herbst Ihre Karriere beendet haben. Warum?

Der eine Grund war die Physis. Ich hatte schon früh in meiner Karriere große Knieprobleme, musste mehrfach operiert werden. Manchmal kann ich sogar nicht mehr richtig laufen. Ich erinnere mich, dass ich einmal in Halle zu einem Spiel aufbrechen wollte und im Treppenhaus kaum die Stufen runtergekommen bin. Trotzdem habe ich dann zwei Tore geschossen. Das fasst meine Karriere gut zusammen. Die körperlichen Probleme sind mit den Jahren immer größer geworden. Dann kam Corona, dadurch waren weniger Zuschauer im Stadion, es gab Kämpfe um das Gehalt. Dadurch wurde ich auch mental sehr müde.

Wie geht es Ihnen als Ex-Fußballer?

Ich vermisse den Sport zwar nicht, aber es ist eine große Umstellung. Der Sport hat meinem Leben eine Richtung gegeben. Ich habe gut geschlafen, gut gegessen, immer mit dem Ziel, das nächste Spiel zu gewinnen. Das habe ich jetzt nicht mehr und dadurch gibt es eine Leere. Ich frage mich zum Beispiel, was mein Lieblingsessen ist, weil ich immer nur Hühnchen und Reis gegessen habe, um fit zu sein. Es ist eine Reise, um mich selbst als Mensch nach dem Fußball zu finden. Obwohl ich ziemlich beschäftigt bin mit den beiden Kindern, der Politik und meinem Studium fehlt mir die Struktur, die ich als Fußballer hatte.

Viele Fußballer bleiben nach der Karriere dem Sport treu, werden etwa Trainer oder gehen ins Management. Sie haben dagegen einen ungewöhnlichen Weg eingeschlagen, studieren Sozialwissenschaften und sind in der Kommunalpolitik aktiv. Was hat Sie dazu bewogen?

Ich bin da mehr oder weniger reingerutscht. Wie gesagt, von Haus aus habe ich ein großes Gerechtigkeitsempfinden und interessiere mich daher schon mein ganzes Leben für Politik. Am Ende meiner Karriere hat sich die Möglichkeit aufgetan, für die „Linke Allianz“ für den Stadtrat in Turku zu kandidieren. Ich wollte es zuerst nicht machen, weil ich Angst hatte, dass ich mir damit meine letzten Momente als Fußballer zerstöre. Aber letztlich wollte ich auch nicht jemand sein, der nur zu Hause auf der Couch sitzt und meckert, sondern ich wollte selbst versuchen, etwas zu verändern.

Inzwischen sitzen Sie auch im Regionalparlament von Südwestfinnland. Was treibt Sie an, was wollen Sie erreichen?

Die Idee unserer Partei ist es, für eine sozioökonomisch gerechtere Gesellschaft zu kämpfen. Das treibt auch mich an. Eine offene, gerechte Gesellschaft, in der es keine Rolle spielt, wo du herkommst oder welche Hautfarbe du hast, für dieses Ideal arbeite ich. Konkret will ich mich vor allem für die Jugend einsetzen. Ein Hobby zu haben ist in Finnland zum Beispiel sehr teuer. Nicht jede Familie kann es sich leisten, seine Kinder zum Sport oder Musikunterricht zu schicken. Ich finde das unfair und glaube auch, dass die Gesellschaft dafür später zahlen muss, weil Jugendliche so leichter den falschen Weg einschlagen. Dazu liegt es mir am Herzen, die Städte lebenswerter zu machen. Weniger Fläche für das Auto, mehr Raum für Radfahrer, auch der öffentliche Nahverkehr muss verbessert werden. In der Politik geht es aber frustrierend langsam voran. Es dauert ewig, um einen neuen Fahrradweg von zwei Kilometern Länge zu bekommen. Da ist es im Fußball viel einfacher. Du hast jede Woche ein neues Spiel, ein neues Ergebnis. In der Politik musst du Monate kämpfen, um etwas zu erreichen.

Vom Fußball haben Sie sich aber auch nicht ganz verabschiedet, sind als TV-Experte aktiv. Wie kam das?

Ich wurde angefragt, ob ich bei der EM 2021 für das finnische Fernsehen als Experte arbeiten möchte. Auch wenn ich aus Termingründen dann nur das Achtelfinale zwischen Tschechien und der Niederlande betreut habe, war es eine spannende Erfahrung. Ich habe es wohl auch vernünftig gemacht, denn nach meinem Karriereende bekam ich das Angebot, auch Experte für die finnische Liga zu werden. Dazu soll ich bei Spielen der Nationalmannschaft arbeiten, das ist ein großes Ding. Mal sehen, wie die Reaktionen sind, das Publikum in Finnland kann sehr kritisch sein (lacht). Und im Sommer bin ich auch als Experte bei der Frauen-EM im Einsatz.

Wie denken Sie denn über Frauenfußball?

Wenn wir verlangen, dass Frauenfußball den nächsten Schritt macht, müssen wir selbst etwas dazu beitragen. Es ist nicht natürlich, dass Frauenfußball anders ist als der der Männer. Wir haben nur irgendwann mal entschieden, dass Fußball für Männer ist und mehr als 100 Jahre lang war das dann so. Da muss sich niemand wundern, dass Frauenfußball langsamer ist. Wenn Frauen nicht das gleiche Training, die gleiche personellen und finanziellen Möglichkeiten bekommen, ist das nur das logische Ergebnis. Auch das ist für mich eine Frage von Gleichberechtigung, dass Frauenfußball ebenbürtiger wird. Ich will etwas dazu beitragen, im dem ich darüber rede, als Experte oder in den Sozialen Netzwerken.

Die finnischen Frauen sind bei der EM im Sommer dabei, 2021 haben es auch die Männer zum ersten Mal zu einer Endrunde geschafft. Welche Bedeutung hatte das für den Fußball im Land?

Es war eine riesige Sache für die Fußballfans in Finnland, auch für mich. Bevor ich irgendeine Bindung zu einem Klub hatte, war ich ein Fan der Nationalmannschaft. Ich habe viele Enttäuschungen mitgemacht, habe gesehen wie die goldene Generation um Jari Litmanen und Sami Hyypiä immer wieder gescheitert ist. Als es wir uns dann endlich qualifiziert haben, war ich im Stadion dabei. Es war einer der glücklichsten Tage meines Lebens, auch, weil ich schon etwas die Hoffnung aufgegeben hatte.

Zur WM in Katar haben es Finnlands Männer nicht geschafft, bleibt die EM-Teilnahme eine einmalige Sache?

Ich hoffe es nicht. Aber es ist ein bisschen wie beim HFC. Der finnische Fußball entwickelt sich, aber andere Länder wie Deutschland oder Frankreich werden immer größer sein, mehr Geld und eine bessere Infrastruktur haben. Wir brauchen also etwas anderes, was uns auszeichnet. Wir können nicht mit Geld mithalten, also brauchen wir eine besondere Identität. So wie Island, die sehr geschlossen aufgetreten sind, hart gearbeitet, gekämpft haben und so erfolgreich waren. Wenn uns das gelingt, haben wir eine Chance.

Als TV-Experte haben Sie bestimmt auch einen guten Überblick über den finnischen Spielermarkt. Der HFC sucht gerade einen Stürmer, könnten Sie einen neuen Timo Furuholm empfehlen?

(lacht) Ich hätte ein paar Ideen. Es gibt einen Stürmer bei Inter Turku dessen Vertrag Ende Juni endet und der ins Ausland wechseln will (Anm. d. Red.: Benjamin Källmann, finnischer Nationalspieler). Ralf Minge kann mich gern anrufen, ich stelle den Kontakt her. Aber ganz ehrlich, ich sage jungen finnischen Spielern tatsächlich immer, dass sie in die dritte Liga gehen sollen. Das ist eine kompetitive, professionelle Liga und auch ein gutes Sprungbrett. Wer in der dritten Liga überzeugt, schafft es schnell in die Bundesligen. Daher hoffe ich sehr, dass Talente meinem Vorbild folgen und es bald auch einen neuen Timo Furuholm beim HFC gibt.

Tooting
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Re: Presseschau

Beitrag von Tooting »

@Akener: ganz vielen Dank für die Entschlüsselung des Interviews. Das habe ich mir sehr gewünscht. Was für ein toller Typ. "Fahrradhelm" ist für mich ein absoluter Kultspieler bei uns gewesen. Ich trage mein Trikot mit seinem Namen noch heute mit Stolz. Toll, dass er bei uns war und immer noch Verbindungen zur Stadt hat(und durch die Kinder immer haben wird).

Seinen Einstand im Wabbel werde ich nicht vergessen, wie er gleich mal den Ball oben in den Knick versenkt hat und dann in den Folgewochen viele Tore gemacht hat, die für den Klassenerhalt wichtig waren.

Der Akener
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Re: Presseschau

Beitrag von Der Akener »

Alles gut ;) ;) ;)

Der Akener
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Re: Presseschau

Beitrag von Der Akener »

https://www.mz.de/sport/hallescher-fc/a ... fc-3387669

UMWORBENER STÜRMER FINDET NEUEN KLUB
Absage via Instagram: Nader El-Jindaoui wechselt nicht zum HFC
03.06.2022, 13:07

thbreti
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Re: Presseschau

Beitrag von thbreti »

vorwärts immer rückwärts nimmer

HFC_74
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Re: Presseschau

Beitrag von HFC_74 »

Elias Huth…Vielen Dank für deine Leistungen, welche zum Klassenerhalt beigetragen haben!Strich darunter! Ralf Minge soll sich auf die Suche nach einem neuen Stürmer machen, das Thema Huth und Hfc ist erledigt! Wir sollten keine Zeit verschwenden und warten…

mirkow
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Re: Presseschau

Beitrag von mirkow »

HFC_74 hat geschrieben:
Sa 4. Jun 2022, 08:43
Elias Huth…Vielen Dank für deine Leistungen, welche zum Klassenerhalt beigetragen haben!Strich darunter! Ralf Minge soll sich auf die Suche nach einem neuen Stürmer machen, das Thema Huth und Hfc ist erledigt! Wir sollten keine Zeit verschwenden und warten…
Sehe ich auch so.

Status Krass
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Re: Presseschau

Beitrag von Status Krass »

Trotzdem sehr schade. Von seinem Charakter und Auftreten hier, hätte
er einfach gut zu uns gepasst.

Status Krass
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Re: Presseschau

Beitrag von Status Krass »

https://www.mz.de/sport/hallescher-fc/n ... fc-3388800

...na vielleicht holen wir dann wieder Otto's und Badjie's, denen unser Verein ja so sehr am Herzen liegt

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