Re: Presseschau
Verfasst: Sa 17. Jul 2021, 08:18
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https://www.mz.de/sport/hallescher-fc/d ... it-3206290
HALLESCHER FC
Dauerpatient oder Hoffnungsträger: Wann wird Justin Eilers beim HFC wieder fit?
Die Verpflichtung von Justin Eilers begleitete Skepsis die Gesundheit betreffend. Nun ist der 33-Jährige angeschlagen. Warum er das gelassen sieht.
Von Christopher Kitsche
17.07.2021, 08:00
ustin Eilers übt beim HFC-Training mit einem Pezziball. (Foto: Sylvio Hoffmann)
Halle (Saale)/MZ - Zwei gegen eins, Trainer Florian Schnorrenberg lässt Überzahl im Angriff üben. Abseits auf dem Rasen sitzt Justin Eilers und schaut zu, wie sich die Profi-Kollegen vom Halleschen FC so anstellen, wenn es darum geht, einen Verteidiger auszuspielen.
Eilers wäre gern dabei. Zug zum Tor ist ja eine der leichtesten Übungen für den Vollblutstürmer. Geht gerade nicht. Sein Spielgerät ist aktuell nur ein riesiger roter Pezziball. Den benutzt er für gymnastische Übungen, die ihm die Physios verordnet haben.
Eilers, 33, und in der Vergangenheit schon häufiger mal verletzt, hat nur an den ersten Tagen der Saisonvorbereitung des Fußball-Drittligisten mitmischen können. Dann meldeten sich links wie rechts die Achillessehnen und forderten mittels Schmerzen eine Trainingspause ein. Die hält nun schon über zwei Wochen an. Auch für die Saison-Generalprobe am Samstag gegen den ambitionierten Zweitligisten Holstein Kiel (14 Uhr/Leuna-Chemie-Stadion) fällt er damit aus. Mindestens.
Hallescher FC: Kommt Saisonstart gegen SV Meppen zu früh für Justin Eilers?
Eilers ärgert das - wie auch die Entstehung der Probleme. „Als wir zu Beginn der Vorbereitung auf den Plätzen am Nachwuchszentrum trainiert haben, war der Boden verdammt hart. Deshalb kamen die Entzündungen“, glaubt er. Aber inzwischen „wird es von Tag zu Tag besser. Womöglich kann ich Mitte nächster Woche wieder ins Mannschaftstraining einsteigen.“
Und Eilers erzählt, was er alles getan hat, um wieder auf die Beine zu kommen: „Gymnastik, Massagen, Reizstrom, Röntgentherapie und auch Spritzen. Und die waren heftig, ich kann das beurteilen, ich habe ja schon einiges an Verletzungen und Reha erlebt“, so der Mann, der in 119 Drittligaspielen seiner Karriere 52 Treffer geschossen hat, aber eben immer wieder auch gesundheitliche Rückschläge hat hinnehmen müssen.
Das ist auch der Grund, weshalb es nach seiner großartigen Zeit als Drittliga-Torschützenkönig für Dresden (2015/16) und seinem folgenden Wechsel zu Werder Bremen nicht zu Bundesliga-Einsätzen kam. Kreuzbandriss, Innenbandriss, Leistenoperation, Hüftverletzung, Muskelverletzung - die Krankenakte des gebürtigen Braunschweigers ist lang und vielschichtig. Als er nach 14 Monaten Vereinslosigkeit im Juli 2020 beim SC Verl einen neuen Job gefunden hatte, verletzte er sich im Januar in der Rückrunden-Vorbereitung und verpasste sieben Spiele.
Justin Eilers: Hat der Hallesche FC einen Dauerpatienten verpflichtet?
Da steht die Frage: Wie ist es generell um die Gesundheit des Routiniers bestellt? Hat Sportchef Ralf Minge aus alter Dynamo-Verbundenheit einen Dauerpatienten verpflichtet? Eilers sieht sich nicht als solchen und in der aktuellen Situation schon gar nicht.
„Es wird schon. Die Pause und die Behandlungen zahlen sich aus. Wenn ich bei falschem Ehrgeiz nicht aus dem Training ausgestiegen wäre, würde ich vielleicht Monate ausfallen, weil dann gar nichts mehr gegangen wäre“, sagt er und verkündet gleichzeitig seine Hoffnung: Vielleicht schaffe er es in den Kader für den Saisonstart gegen Meppen. „Aber beim Spiel gegen meinen Heimatverein Eintracht Braunschweig möchte ich unbedingt dabei sein“, sagt Justin Eilers entschlossen. Die Heimpartie steht am dritten Spieltag (Montag, 16. August) an.
Justin Eilers könnte für Halle ein wichtiger „Joker“ werden
Und überhaupt wirkt er ziemlich gelassen, wenn er über seine Fitness spricht. „Ich war schon immer einer, der im Training das Nötige gemacht hat und dann lieber im Spiel explodiert“, sagt er lächelnd. Er kennt ja auch seinen Job beim HFC: Er soll als Backup für Torjäger Terrence Boyd bereitstehen. Wahrscheinlich dürfte Eilers nur selten in der Startelf gefragt sein, aber dafür oft als für die Gegner gefährlicher Mann in den letzten etwa 15 Minuten. Das hat er drauf, auch ohne harte Intensiveinheiten.
Gleichzeitig ist ihm als Beobachter natürlich nicht entgangen, dass der Kader des HFC eine Woche vor dem Saisonstart lückenhaft daherkommt. Von den 20 Feldspielern auf dem ersten Mannschaftsfoto sind drei Dauerverletzte (Lindenhahn, Vollert, Menig), er selbst ist angeschlagen, und zwei Spieler erst aus dem Nachwuchs aufgerückt. 14 gestandene Profis sind arg wenig. „Wir brauchen natürlich noch ein paar Spieler für die Breite“, sagt Eilers, der gerade nicht helfen kann.
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HALLESCHER FC
Dauerpatient oder Hoffnungsträger: Wann wird Justin Eilers beim HFC wieder fit?
Die Verpflichtung von Justin Eilers begleitete Skepsis die Gesundheit betreffend. Nun ist der 33-Jährige angeschlagen. Warum er das gelassen sieht.
Von Christopher Kitsche
17.07.2021, 08:00
ustin Eilers übt beim HFC-Training mit einem Pezziball. (Foto: Sylvio Hoffmann)
Halle (Saale)/MZ - Zwei gegen eins, Trainer Florian Schnorrenberg lässt Überzahl im Angriff üben. Abseits auf dem Rasen sitzt Justin Eilers und schaut zu, wie sich die Profi-Kollegen vom Halleschen FC so anstellen, wenn es darum geht, einen Verteidiger auszuspielen.
Eilers wäre gern dabei. Zug zum Tor ist ja eine der leichtesten Übungen für den Vollblutstürmer. Geht gerade nicht. Sein Spielgerät ist aktuell nur ein riesiger roter Pezziball. Den benutzt er für gymnastische Übungen, die ihm die Physios verordnet haben.
Eilers, 33, und in der Vergangenheit schon häufiger mal verletzt, hat nur an den ersten Tagen der Saisonvorbereitung des Fußball-Drittligisten mitmischen können. Dann meldeten sich links wie rechts die Achillessehnen und forderten mittels Schmerzen eine Trainingspause ein. Die hält nun schon über zwei Wochen an. Auch für die Saison-Generalprobe am Samstag gegen den ambitionierten Zweitligisten Holstein Kiel (14 Uhr/Leuna-Chemie-Stadion) fällt er damit aus. Mindestens.
Hallescher FC: Kommt Saisonstart gegen SV Meppen zu früh für Justin Eilers?
Eilers ärgert das - wie auch die Entstehung der Probleme. „Als wir zu Beginn der Vorbereitung auf den Plätzen am Nachwuchszentrum trainiert haben, war der Boden verdammt hart. Deshalb kamen die Entzündungen“, glaubt er. Aber inzwischen „wird es von Tag zu Tag besser. Womöglich kann ich Mitte nächster Woche wieder ins Mannschaftstraining einsteigen.“
Und Eilers erzählt, was er alles getan hat, um wieder auf die Beine zu kommen: „Gymnastik, Massagen, Reizstrom, Röntgentherapie und auch Spritzen. Und die waren heftig, ich kann das beurteilen, ich habe ja schon einiges an Verletzungen und Reha erlebt“, so der Mann, der in 119 Drittligaspielen seiner Karriere 52 Treffer geschossen hat, aber eben immer wieder auch gesundheitliche Rückschläge hat hinnehmen müssen.
Das ist auch der Grund, weshalb es nach seiner großartigen Zeit als Drittliga-Torschützenkönig für Dresden (2015/16) und seinem folgenden Wechsel zu Werder Bremen nicht zu Bundesliga-Einsätzen kam. Kreuzbandriss, Innenbandriss, Leistenoperation, Hüftverletzung, Muskelverletzung - die Krankenakte des gebürtigen Braunschweigers ist lang und vielschichtig. Als er nach 14 Monaten Vereinslosigkeit im Juli 2020 beim SC Verl einen neuen Job gefunden hatte, verletzte er sich im Januar in der Rückrunden-Vorbereitung und verpasste sieben Spiele.
Justin Eilers: Hat der Hallesche FC einen Dauerpatienten verpflichtet?
Da steht die Frage: Wie ist es generell um die Gesundheit des Routiniers bestellt? Hat Sportchef Ralf Minge aus alter Dynamo-Verbundenheit einen Dauerpatienten verpflichtet? Eilers sieht sich nicht als solchen und in der aktuellen Situation schon gar nicht.
„Es wird schon. Die Pause und die Behandlungen zahlen sich aus. Wenn ich bei falschem Ehrgeiz nicht aus dem Training ausgestiegen wäre, würde ich vielleicht Monate ausfallen, weil dann gar nichts mehr gegangen wäre“, sagt er und verkündet gleichzeitig seine Hoffnung: Vielleicht schaffe er es in den Kader für den Saisonstart gegen Meppen. „Aber beim Spiel gegen meinen Heimatverein Eintracht Braunschweig möchte ich unbedingt dabei sein“, sagt Justin Eilers entschlossen. Die Heimpartie steht am dritten Spieltag (Montag, 16. August) an.
Justin Eilers könnte für Halle ein wichtiger „Joker“ werden
Und überhaupt wirkt er ziemlich gelassen, wenn er über seine Fitness spricht. „Ich war schon immer einer, der im Training das Nötige gemacht hat und dann lieber im Spiel explodiert“, sagt er lächelnd. Er kennt ja auch seinen Job beim HFC: Er soll als Backup für Torjäger Terrence Boyd bereitstehen. Wahrscheinlich dürfte Eilers nur selten in der Startelf gefragt sein, aber dafür oft als für die Gegner gefährlicher Mann in den letzten etwa 15 Minuten. Das hat er drauf, auch ohne harte Intensiveinheiten.
Gleichzeitig ist ihm als Beobachter natürlich nicht entgangen, dass der Kader des HFC eine Woche vor dem Saisonstart lückenhaft daherkommt. Von den 20 Feldspielern auf dem ersten Mannschaftsfoto sind drei Dauerverletzte (Lindenhahn, Vollert, Menig), er selbst ist angeschlagen, und zwei Spieler erst aus dem Nachwuchs aufgerückt. 14 gestandene Profis sind arg wenig. „Wir brauchen natürlich noch ein paar Spieler für die Breite“, sagt Eilers, der gerade nicht helfen kann.