mirkow hat geschrieben: ↑Do 17. Feb 2022, 10:26
Tridente hat geschrieben: ↑Do 17. Feb 2022, 07:26
Du hast aber die Causa Kekule mitbekommen, oder? Und du wunderst dich bestimmt auch nicht, das RKI auf der Spendenliste der Bill Gates Foundation zu finden. Dazu darfst du gerne auch seriöse Quellen bemühen, bevor du antwortest.
Tridente
Ich will mich zum Thema Corona nicht weiter äußern, aber ganz kurz zu der von Dir genannten Finanzierung: das ist keine anlasslose Spende, sondern sogenannte Drittmittel. Und es ist vollkommen normal.
In Wissenschaftseinrichtungen forscht man (im Rahmen der normalen öffentlichen Finanzierung) an bestimmten Themen und stößt dabei auf neue Fragestellungen. Da es nicht für alle wichtigen Fragestellungen auch genug Geld gibt, um sie zu erforschen, stellt man Anträge auf Drittmittel, zum Beispiel an die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), an die Forschungsförderung der EU oder eben auch an Stiftungen wie die Gates Stiftung. Diese gucken dann, ob sie das Thema auch relevant finden und wenn ja, dann kriegt man vielleicht die Finanzierung. Wenn nicht, hat man halt Pech.
In der von Dir genannten Finanzierung geht es bspw darum, zu erforschen "welche Viren im Rahmen der Entwicklung der Pockenimpfung durch Jenner tatsächlich verwendet worden sind.
Zum Hintergrundbeschreibung: Pocken wurden 1980 dank eines Impfstoffkonzepts ausgerottet, das ursprünglich 1796 von Edward Jenner entwickelt worden war. Es wurde angenommen, dass der ursprüngliche Impfstoff, der von Jenner entwickelt wurde, auf dem Kuhpockenvirus basiert. 1939 wurde jedoch festgestellt, dass der Impfstoff, der zur Impfung gegen Pocken verwendet wurde, tatsächlich auf einem anderen Virus basierte, dessen Ursprung unbekannt ist."
Weil es für öffentlich geförderte Einrichtungen eine Informationspflicht gibt, kann man diese Informationen auch immer anfragen und erhält dann Auskunft, siehe hier:
https://fragdenstaat.de/anfrage/rki-pro ... cht-505482
Wenn man selbst in der Forschung arbeitet sind diese Anfragen freilich nervig, weil sie von der eigentlichen Arbeit abhalten. Ist so, als würdest Du als Fliesenleger irgendwo ein Bad fliesen und irgendwer kommt an und fragt ständig:
"Und was ist das für ein Zeug?"
Estrich.
"Und warum brauchen wir den?"
Um die Unebenheiten im Boden auszugleichen
"Und warum nimmst du dann keine Ausgleichsmasse, die ist doch billiger?"
Weil der Estrich belastbarer ist...
Etc
Aber grundsätzlich sicherlich richtig, dass man diese Auskünfte erhält, man ist ja auch Steuerzahler.
Zurück zu den von Dir genannten Spenden / Drittmitteln (die heißen übrigens so, weil die Mittel eben "von Dritten" kommen, also nicht von Dir bzw. Deiner Forschungseinrichtung oder vom Staat): Theoretisch kann sogar jeder diese Gelder beantragen, wichtig ist halt nur, dass es eine Fragestellung ist, die die Forschung weiterbringt.
Wenn also ein Antrag durchkommt und man diese zusätzlichen Mittel erhält, ist es in erster Hinsicht eine Auszeichnung. Und dass da Geld fließt, ist halt normal, weil von irgendwas muss man als Forscher leben. Ich an Deiner Stelle wäre eher vorsichtig, wenn mir jemand was erzählen will, der kein Geld für seine Arbeit bekommt. Das sind nämlich die gleichen Leute, die oft neben der Baustelle stehen und Dir irgendwas erzählen wollen, wie man es besser machen könnte oder sollte.
(Zu Transparenzzwecken: Mein Vater ist Fliesenleger, ich bin in der Nähe der Robert-Koch-Straße in Halle aufgewachsen, hab aber nichts mit dem Institut zu tun.
)
Und jetzt vielleicht zurück zum Fußball?